Werner Horvath - Lebenslauf

Werner Horvath wurde 1949 in Linz geboren. Er malt seit seiner frühen Jugend. Die technischen Fertigkeiten eignete er sich zunächst durch Kopieren alter Meister und vor allem durch Ikonenmalerei an, die er als Jugendlicher betrieb.

Im Jahr 1968 – der Vietnamkrieg war noch im Gange und die Studentenrevolten begannen - mußte Horvath gegen seinen Willen den Präsenzdienst ableisten. Vor allem die Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Truppen des Warschauer Paktes in unserem Nachbarland in diesem Jahr war für ihn prägend und sollte später in zahlreichen Bildern aufgearbeitet werden.

Ab 1969 studierte der Künstler Medizin an der Universität in Wien, wo er 1975 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte. Künstlerisch wurde er in dieser Zeit vom dortigen „Phantastischen Realismus der Wiener Schule" beeinflußt. Er schuf zahlreiche Werke in diesem Stil, ohne diese aber jemals auszustellen.

In den darauf folgenden Jahren, als Horvath seine Ausbildung zum Turnusarzt und schließlich zum Facharzt für Radiologie absolvierte, beschäftigte er sich mit sogenannten „Unmöglichen Bildern", also Darstellungen, die auf Grund ihrer räumlichen Anordnungen, ihrer Perspektive oder ähnlichem in der Realität nicht existieren können. Besonders die Arbeiten M.C. Eschers übten in dieser Zeit einen besonderen Reiz auf den Künstler aus.

Es folgte die „Griechische Periode" unter dem Einfluß der Kultur Griechenlands, speziell Kretas, vor allem aber unter dem Eindruck des reinen hellen Lichts in diesem Raum. Die Bilder aus dieser Zeit sind vorwiegend in Blau und Gelb gehalten. Erstmals formen sich aus den Landschaften und Pflanzen auch Gesichter, und diese Bilder leiten schließlich zum sog. „Neuen Konstruktivismus" über, der persönlichen Kunstrichtung Horvaths, die unter diesem Namen Einzug in zahlreiche Biographien des englischen und amerikanischen Raumes gefunden hat.

Die Kunstrichtung stützt sich auf die philosophische Idee des sog. Konstruktivismus, also auf die Arbeiten der Philosophen Vico, Jakob von Uexküll, Ernst von Glasersfeld und Paul Watzlawick.Die theoretischen Hintergründe werden vom Künstler selbst in Form von Textkollagen in Bühnenstücken über Kunst näher beleuchtet und erläutert.

Die Bilder Horvaths sind nämlich chiffriert und verfremdet durch Aufsplitterung in symbolhafte und allegorische Elemente und beinhalten häufig kritische Porträtdarstellungen. Vor allem aber ändern sie bei unterschiedlicher Beleuchtung dynamisch ihren Charakter und verdeutlichen so den Konstruktionsmechanismus des menschlichen Sehens: Während im grellen Licht des Tages die einzelnen farbigen Bausteine gut erkennbar sind, werden bei schwacher Beleuchtung, etwa in der Dämmerung, durch die Reduktion des menschlichen Sehens auf Grautöne die Gesichter deutlicher und wirken wie Schwarzweiß-Fotografien. So überwiegt im Hellen mehr die ornamentale Komponente, im düsteren Licht mehr das Reportagehafte.

Seit dem Jahr 1994 stellte Horvath seine Werke in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland der Öffentlichkeit vor. So waren seine Bilder in Paris zu sehen, in Budweis, im Museum der Stadt Krumau in Tschechien, im Schloß Puchenau in Oberösterreich, in der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien und auf zahlreichen anderen Präsentationen im In- und Ausland.

Daneben betreibt Werner Horvath, der seit 1988 als Primarius die Röntgenabteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz leitet, gemeinsam mit seinem Sohn Patrick seit 1997 ein Internet- Projekt mit dem Titel "Virtual Museum of Political Art", welches pro Monat etwa 30.000 Zugriffe aus aller Welt aufweist und mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. 1998 erhielt Horvath außerdem den "Twentieth Century Achievement Award" des American Biographical Institute (USA) und das "Decree of Merit" des International Biographical Centre in Cambridge, England, für herausragende Verdienste auf dem Gebiet von Medizin und Kunst.

Ausstellungen und künstlerische Aktivitäten (Auswahl):

1994

"Icones politiques". Galerie du Temple, Paris.

"Politische Ikonen". Raika, Linz.

1995

"Lide Ikony". Galerie Zlaty Kriz, Budweis, Tschechien.

"Different Neuro-Radiological Images". Raika, Linz.

1996

"Mittelpunkt Mensch". Galerie Zlaty Kriz, Budweis, Tschechien.

CD-Cover zu "Frater Abundius Micksh - Orgelsolo-Messe", Linz.

1997

Kunstkalender 1997 der Edition Schering Diagnostika.

"Ars politica". Botschaft der Tschechischen Republik, Wien.

"Pain and Pleasure" (Beteiligung). Galerie Zlaty Kriz, Budweis.

"Virtual Museum of Political Art". Präsentation des Internet-Projekts, Puchenau.

"Metamorphose". Siemens-Forum, Linz.

"Rouge et Noir - L'Amour et la Mort". Casino Linz der Casino Austria AG.

1998

Kunstkalender 1998 „Medizin und Kunst" der Firma Cordis/Johnson&Johnson.

"Political Art". Museum der Stadt Krumau, Tschechien.

"Retrospektive". Schloß Puchenau bei Linz.

"Agart-World-Print-Festival" (Beteiligung), Laibach, Slowenien.

"Menschenbilder" (Beteiligung). Siemens-Forum Linz und Casino Linz der Casino Austria AG

1999

Kunstkalender 1999 „Marilyn"

"Critical Art", Hluboka, Tschechien.

"Malerei und Satire zur Zeit" (Beteiligung). Schloß Hagenberg, Oberösterreich.

Präsentation des Triptychons „Heilige der Barmherzigen Brüder" am Treffen der Verantwortlichen für Kunst- und Kulturgüter in Rom, November 99.

"Freud und Leid". Präsentation dieses Buches und gleichnamige Ausstellung, Casino Linz der Casino Austria AG.

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